Lollipopping: So werden Ihre Buds besser

Was ist Lollipopping?
Lollipopping ist eine gärtnerische Schnitttechnik, die hauptsächlich beim Anbau von Cannabis verwendet wird, sich aber auch auf andere Pflanzen anwenden lässt. Dabei wird das untere Wachstum der Pflanze entfernt, sodass sie ihre Energie und Nährstoffe auf den Hauptcola (Blütencluster) und das obere Laub konzentrieren kann.
Die Wissenschaft hinter dem Lollipopping
1. Energieverteilung und Photosynthese
Pflanzen wandeln Sonnenlicht durch Photosynthese in Energie um. Das Chlorophyll in den Blättern fängt Licht ein und wandelt es zusammen mit Kohlendioxid und Wasser in Glukose um. Diese Glukose dient als Energiequelle und als Baustoff für das Wachstum.
Doch nicht alle Pflanzenteile sind gleich effizient in der Photosynthese. Die großen, gut belichteten Blätter im oberen Bereich der Pflanze leisten den Hauptanteil. Die unteren Zweige und Blüten, die oft im Schatten liegen, erzeugen weniger Energie – manchmal verbrauchen sie sogar mehr, als sie liefern.
2. Apikaldominanz
Pflanzen zeigen eine natürliche Tendenz zur sogenannten „Apikaldominanz“. Der Haupttrieb, also der oberste Teil der Pflanze, hemmt das Wachstum seitlicher Triebe. Dafür verantwortlich ist die Konzentration des Wachstumshormons Auxin, das im oberen Bereich am stärksten vertreten ist.
Durch das Entfernen der unteren Zweige wird diese Dominanz noch verstärkt, wodurch die Pflanze mehr Energie in die oberen Blüten leitet.
3. Ressourcenverteilung
Pflanzen transportieren Wasser und Nährstoffe über ihr Gefäßsystem von den Wurzeln in alle Teile der Pflanze. Durch das Entfernen der unteren Zweige und Blüten werden diese Ressourcen auf das vitalere obere Wachstum konzentriert.
So wird sichergestellt, dass die produktivsten Pflanzenteile einen größeren Anteil der verfügbaren Energie erhalten – für stärkeres und effizienteres Wachstum.
4. Stressreaktion und Wachstumsimpuls
Schnittmaßnahmen verursachen bei Pflanzen einen gewissen Stress. In moderater Form kann dieser Stress jedoch förderlich sein. Das Entfernen bestimmter Pflanzenteile kann ein dichteres, schnelleres Wachstum an anderen Stellen anregen.
Richtig ausgeführtes Lollipopping kann genau diesen positiven Effekt auslösen – die Pflanze konzentriert sich auf die Blüten, die am meisten zählen.
5. Luftzirkulation und Pflanzengesundheit
Ganz praktisch verbessert das Entfernen des dichten unteren Wachstums die Luftzirkulation um die Pflanze. Gute Belüftung ist entscheidend für die Gesundheit und beugt Schimmel, Mehltau und Schädlingsbefall vor.
Ohne das dichte untere Laub kann die Pflanze besser „atmen“ – das schafft ideale Bedingungen für gesundes Wachstum und verringert das Krankheitsrisiko.
So geht’s: Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Lollipopping
1. Pflanze inspizieren
Bevor Sie mit dem Lollipopping beginnen, nehmen Sie sich Zeit, Ihre Pflanze gründlich zu untersuchen. Das untere Drittel der Pflanze enthält meist kleinere Zweige und Blüten, die beschattet bleiben und wenig Ertrag bringen – genau diese Bereiche sind Ihre Zielzonen.
2. Scharfe Werkzeuge verwenden
Es mag banal erscheinen, aber scharfe und desinfizierte Werkzeuge machen einen großen Unterschied. Saubere Schnitte bedeuten weniger Stress für die Pflanze und verringern das Infektionsrisiko. Reinigen und schärfen Sie Ihre Werkzeuge regelmäßig.
3. Präzise schneiden
Auch wenn Sie wissen, welche Zweige entfernt werden sollen, gehen Sie mit Bedacht vor. Schneiden Sie möglichst nah an der Basis, um einen klaren, sauberen Schnitt zu erzielen. Ziel ist es, der Pflanze nicht zu schaden, sondern ihre Energie gezielt umzulenken.
4. Regelmäßige Pflege
Pflanzen wachsen ständig weiter – und mit dem Wachstum entstehen neue Triebe im unteren Bereich. Machen Sie das Lollipopping zu einer regelmäßigen Pflegeroutine, besonders in der Wachstums- und frühen Blütephase.
Vorteile des Lollipoppings

Energieeffizienz
Wie alle Lebewesen verteilt auch die Pflanze ihre Energie. Indem Sie weniger produktive Pflanzenteile entfernen, ermöglichen Sie es ihr, Nährstoffe und Energie gezielter zu lenken – vor allem in die Blüten. Das Ergebnis: ein stärkerer, potenterer Ertrag.
Verbesserte Luftzirkulation
Ein dichter Busch mag schön aussehen, kann aber durch mangelnde Luftzirkulation zur Brutstätte für Schimmel und Schädlinge werden. Durch das Entfernen des unteren Wachstums fördern Sie die Gesundheit der Pflanze, indem Sie für bessere Belüftung sorgen und das Risiko unerwünschter Infektionen verringern.
Optimale Lichtdurchdringung
Lollipopping stellt sicher, dass die obersten Blüten – die das größte Potenzial für Ertrag haben – maximal vom Licht profitieren. Weniger Schatten durch untere Zweige bedeutet mehr direkte Belichtung für kräftiges, gesundes Wachstum.
Lollipopping vs. Defolierung
Gartenarbeit ist eine Mischung aus Wissenschaft und Kunst – besonders deutlich wird das beim Vergleich zwischen Lollipopping und Defolierung:
Lollipopping: Hier liegt der Fokus auf dem Entfernen der unteren Drittel von Zweigen und Blüten. Ziel ist es, die Energie der Pflanze auf die produktiveren oberen Bereiche umzulenken.
Defolierung: Während beim Lollipopping Zweige entfernt werden, konzentriert sich die Defolierung auf Blätter – vor allem große Fächerblätter. Ziel ist es, die Lichtdurchdringung zu verbessern, damit auch leicht beschattete Blüten Licht erhalten.
Merkmal | Lollipopping | Defolierung |
---|---|---|
Primärer Fokus | Unteres Drittel: Zweige und Blüten | Große Fächerblätter |
Ziel | Licht für obere Blüten optimieren | Gleichmäßige Lichtverteilung im gesamten Pflanzenkörper |
Optimaler Zeitpunkt | Vegetative Phase | Vegetative + frühe Blütephase |
Technik | Entfernen nicht beleuchteter Zweige & Blüten | Entfernen schattenspendender Blätter |
Vorteile | – Bessere Energienutzung – Bessere Belüftung – Mehr Licht für Top-Buds | – Mehr Licht für alle Blüten – Weniger Schimmelrisiko durch bessere Luftzirkulation |
Risiken | Zu starkes Beschneiden kann Stress auslösen | Zu viele entfernte Blätter können Wachstum hemmen |
Ergebnis | Größere, dichtere, potentere Top-Buds | Gleichmäßiges Wachstum und Entwicklung der ganzen Pflanze |
Lollipopping: Tipps und Tricks
Langsam beginnen
Geduld ist besonders für Anfänger wichtig. Gehen Sie den Prozess schrittweise an. Ein paar Zweige mehr für einen Tag schaden der Pflanze nicht – aber zu starkes Beschneiden auf einmal kann irreparablen Stress verursachen.
Sauberkeit ist Pflicht
Ob Werkzeuge oder Hände – alles, was mit Ihrer Pflanze in Berührung kommt, sollte sauber sein. So vermeiden Sie Infektionen und sorgen für eine gesunde Wachstumsumgebung.
Timing ist entscheidend
Lollipopping eignet sich am besten in der vegetativen Phase. Defolierung kann auch in der frühen Blütephase sinnvoll sein. Wichtig ist: Vermeiden Sie Stress in sensiblen Wachstumsphasen.
Lollipopping-Kalender
Ein Zeitplan bringt Struktur in den Prozess:
- Woche 1–2 (frühe Vegetative Phase): Lassen Sie die Pflanze wachsen. Ziel ist der Aufbau starker Wurzeln und erster Triebe.
- Woche 3–4 (mittlere Vegetative Phase): Beginnen Sie mit leichtem Lollipopping. Entfernen Sie schwache oder beschattete Triebe.
- Woche 5–6 (späte Vegetative Phase): Intensivieren Sie das Lollipopping. Strukturieren Sie die Pflanze so, dass die Energie nach oben fließt.
- Ab Woche 7 (Blütephase): Seien Sie vorsichtig. Kleine Korrekturen sind möglich, aber vermeiden Sie größere Eingriffe, um keinen Stress auszulösen.
Fazit
Mit Hypno Seeds wird der Garten nicht nur ein Hobby, sondern eine echte Leidenschaft. Unsere hochwertigen Samen und unser Fachwissen helfen Ihnen dabei, nicht nur zu gärtnern – sondern mit Erfolg zu kultivieren. Egal ob Einsteiger oder Profi: Die Welt des Lollipoppings hält für jeden etwas bereit. Tauchen Sie ein – und lassen Sie uns gemeinsam exzellente Ergebnisse erzielen.