Lichtzyklus für Cannabis: Alles, was Sie wissen müssen

Im Cannabisanbau ist der Lichtzyklus ein entscheidender Faktor für Gesundheit, Wachstum und Ertrag der Pflanzen.
Dieses empfindliche Gleichgewicht – vergleichbar mit der Rolle der Sonne in der Natur – ist in kontrollierten Umgebungen von zentraler Bedeutung, wo künstliches Licht den Rhythmus und die Qualität der Pflanzenentwicklung bestimmt. Vom ersten Strecken der Keimlinge hin zum Licht bis hin zur Blütephase ausgewachsener Pflanzen spielt der Lichtplan eine Schlüsselrolle. Dabei geht es nicht nur um die Lichtintensität, sondern auch um Dauer, Spektrum und den richtigen Zeitpunkt – alles Teil einer komplexen Gleichung.
Für jeden Grower ist das Verständnis des optimalen Cannabis-Lichtzyklus essenziell. Es ist unser Leitfaden, um die besten Bedingungen der Natur zu simulieren. Wer tiefer einsteigt, erkennt schnell, wie wichtig das Lichttiming ist und welchen transformativen Einfluss es auf die Cannabispflanze hat.
Wie Licht Cannabis beeinflusst
Die Beziehung zwischen Cannabis und Licht ist symbiotisch und komplex. So wie Menschen Nahrung für Energie und Wachstum brauchen, benötigt auch die Pflanze Licht für alle lebenswichtigen Prozesse. Doch es geht nicht um irgendein Licht – sondern um das richtige Licht zur richtigen Zeit.
Photosynthese – die Energiequelle
Im Herzen jeder grünen Pflanze – auch der Cannabispflanze – liegt die Photosynthese. Dieser chemische Prozess wandelt Lichtenergie (meist Sonnenlicht) in chemische Energie (Zucker) um. Diese Zucker dienen als Treibstoff für Wachstum, Fortpflanzung und Abwehrkräfte der Pflanze. Licht ist also nicht nur Auslöser, sondern die Lebensquelle.
Ohne ausreichendes Licht kann Cannabis keine Energie produzieren – das führt zu schlechtem Wachstum, schlechter Gesundheit und geringem Ertrag. Mit dem richtigen Licht jedoch gedeiht die Pflanze prächtig: üppige Blätter, starke Triebe, schwere Buds.
Wachstumsphasen und Lichtbedarf
Cannabis durchläuft mehrere Wachstumsphasen, die jeweils unterschiedliche Lichtanforderungen haben:
Keimlingsphase
In dieser empfindlichen Anfangsphase braucht die Pflanze sanftes Licht, das ihre zarten Blätter nicht verbrennt. Ein blaues Lichtspektrum wird bevorzugt, da es die Wurzelbildung und das gesunde Blattwachstum fördert.
Vegetative Phase
Sobald die Pflanze in die Wachstumsphase eintritt, benötigt sie mehr Licht, um ihr schnelles Wachstum zu unterstützen. Längere Lichtperioden und ein ausgewogenes Spektrum fördern die Ausbildung einer robusten und buschigen Struktur.
Blütephase
Die wichtigste Phase für Grower. Jetzt braucht die Pflanze eine Veränderung im Lichtspektrum und in der Dauer. Rotes und fernrotes Licht imitieren die Herbstsonne und lösen die Blüte aus.
Lichtzyklus bei photoperiodischem Cannabis
Photoperiodische Cannabissorten sind stark vom Licht-Zeit-Verhältnis abhängig. Im Gegensatz zu Autoflowering-Sorten benötigen sie gezielte Licht-/Dunkelperioden, um zwischen Vegetation und Blüte zu wechseln. Wer diesen Lichtzyklus beherrscht, kann Wachstum und Ertrag gezielt steuern.
Optimale Lichtdauer in der vegetativen Phase
Während der Wachstumsphase gedeiht photoperiodisches Cannabis am besten bei 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit pro Tag. Diese verlängerte Lichtperiode sorgt für ein kräftiges, dichtes Pflanzenwachstum – die ideale Vorbereitung auf die Blütephase.
Ideale Lichtdauer in der Blütephase
Sobald der Übergang in die Blüte erfolgt, sollte der Zyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt werden. Dieses Verhältnis simuliert den natürlichen Spätsommer und signalisiert der Pflanze, ihre Energie in die Budproduktion zu lenken – das Ziel jedes Growers.

Lichtzyklus für Autoflowering-Cannabis
Autoflowering-Cannabissorten haben den Anbau revolutioniert – durch ihre Fähigkeit, unabhängig vom Lichtzyklus von der Wachstums- in die Blütephase überzugehen. Im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten benötigen Autoflowers keinen Wechsel von Licht und Dunkelheit, um zu blühen. Diese Eigenschaft verdanken sie ihrer genetischen Abstammung von Cannabis ruderalis, einer robusten Art, die sich an Regionen mit langen Tageslichtphasen angepasst hat.
Warum brauchen Autoflowers keinen Lichtwechsel?
Autoflowering-Sorten sind genetisch darauf programmiert, nach einer festgelegten Zeitspanne zu blühen, unabhängig von den Lichtverhältnissen. Das macht sie besonders attraktiv für Grower, die eine schnelle und unkomplizierte Ernte bevorzugen.
Welcher Lichtzyklus ist für Autoflowers optimal?
Obwohl Autoflowers keinen Lichtwechsel zum Blühen brauchen, gibt es dennoch optimale Lichtbedingungen, um das Wachstum und den Ertrag zu maximieren:
- Empfohlen: 18–24 Stunden Licht pro Tag während des gesamten Lebenszyklus
- Optimal: 20 Stunden Licht / 4 Stunden Dunkelheit – viele Grower berichten, dass diese kurze Ruhephase die Gesundheit und Vitalität der Pflanzen verbessert, ohne das Wachstum zu verlangsamen
Lichtzyklus-Tabelle für Cannabispflanzen
Phase | Lichtdauer | Dunkelheit | Zweck |
---|---|---|---|
Vegetative Phase | 18 Stunden | 6 Stunden | Buschiges Wachstum fördern |
Blütephase | 12 Stunden | 12 Stunden | Auslösung der Blüteentwicklung |
Autoflowering (Standard) | 18–24 Stunden | 0–6 Stunden | Schnelles Wachstum und Blüte |
Autoflowering (Optimal) | 20 Stunden | 4 Stunden | Gesunde Balance und Vitalität |
Besonderheiten bei Klonen und Keimlingen
Lichtbedarf für Cannabisklone
Klonen sind Stecklinge von ausgewachsenen Pflanzen und benötigen viel Licht, um neue Wurzeln zu bilden.
- Dauer: 18–24 Stunden Licht
- Ziel: Förderung der Wurzelentwicklung und Beginn des vegetativen Wachstums
Lichtbedarf für Keimlinge
Keimlinge wachsen aus Samen und sind besonders empfindlich.
- Dauer: 18 Stunden Licht / 6 Stunden Dunkelheit
- Ziel: Sanftes, stabiles Wachstum ohne Stress. Diese Ruhephase unterstützt die gesunde Entwicklung von Wurzeln und ersten Blättern.
Fazit
Licht ist der Schlüssel zum erfolgreichen Cannabisanbau. Von der Keimung bis zur Ernte bestimmt der Lichtzyklus, wie gut Ihre Pflanzen gedeihen. Autoflowering-Sorten sind unkompliziert, profitieren aber dennoch von einem durchdachten Lichtplan. Ob 18, 20 oder 24 Stunden – wichtig ist, dass Sie Ihre Pflanzen beobachten und an ihre Bedürfnisse anpassen.